Wie dein nachhaltiges Startup mehr als Greenwashing betreiben kann

Als Gründer:in eines nachhaltig orientierten Unternehmens hast du einen wichtigen Auftrag: Du willst mit deinem Unternehmen und deinen Produkten einen positiven Beitrag für Umwelt und Gesellschaft leisten. Doch der Weg dahin ist oft steinig. Viele gut gemeinte Ansätze entpuppen sich als weniger nachhaltig als gedacht. Und kritische Konsument:innen durchschauen schnell, wenn hinter grünen Versprechen nur leere Worthülsen stecken.

Wie kannst du also sicherstellen, dass dein Unternehmen wirklich nachhaltig wirtschaftet und kommuniziert? Wie gelingt authentisches und wirksames Marketing jenseits von Greenwashing? Dieser Artikel gibt dir konkrete Tipps, wie du die Nachhaltigkeitskommunikation deiner Brand auf ein neues Level heben kannst.

Die Greenwashing-Falle vermeiden

Zunächst ist es wichtig zu verstehen, wo die Grenzen zwischen echtem nachhaltigen Wirtschaften und Greenwashing verlaufen. Greenwashing bezeichnet Marketingmethoden, bei denen Unternehmen sich als umweltfreundlicher oder sozial verantwortlicher darstellen, als sie tatsächlich sind.

Einige typische Beispiele für Greenwashing sind:

  • Produkte als „bio“ oder „öko“ zu bewerben, obwohl nur ein kleiner Teil der Inhaltsstoffe diesen Kriterien entspricht
  • Mit Klimaneutralität zu werben, die nur durch den Zukauf von teilweise fragwürdigen CO₂-Zertifikaten erreicht wird
  • Einzelne nachhaltige Initiativen herauszustellen, während das Kerngeschäft weiterhin umweltschädlich ist
  • Vage Umweltversprechen ohne konkrete Maßnahmen oder Zielvorgaben

Als nachhaltiges Startup musst du besonders vorsichtig sein, nicht in solche Greenwashing-Fallen zu tappen. Deine anspruchsvollen Kund:innen erwarten zu Recht, dass du deine Nachhaltigkeitsversprechen auch wirklich einhältst.

Echte Nachhaltigkeit als Grundlage

Der erste und wichtigste Schritt für glaubwürdiges Nachhaltigkeitsmarketing ist, dass dein Startup tatsächlich nachhaltig wirtschaftet. Das bedeutet:

  • Analysiere den gesamten Lebenszyklus deiner Produkte oder Dienstleistungen auf ihre Umweltauswirkungen
  • Identifiziere Schwachstellen und entwickle konkrete Verbesserungsmaßnahmen
  • Setze dir messbare Nachhaltigkeitsziele und tracke deinen Fortschritt transparent
  • Integriere Nachhaltigkeitskriterien in alle Unternehmensbereiche, von der Produktentwicklung bis zur Lieferkette
  • Schaffe eine Unternehmenskultur, in der Nachhaltigkeit gelebt wird

Nur wenn du diese Hausaufgaben gemacht hast, hast du eine solide Basis für deine Nachhaltigkeitskommunikation. Du kannst dann aus dem Vollen schöpfen und musst nichts beschönigen oder verschleiern.

Besser kommunizieren als die Konkurrenz

Als nachhaltig orientiertes Startup musst du in deinem Marketing die Messlatte noch höher legen als konventionelle Unternehmen. Deine Zielgruppe ist in der Regel gut informiert und kritisch. Sie durchschaut oberflächliche Öko-Versprechen sofort.

Hier einige Tipps, wie du deine Nachhaltigkeitskommunikation auf ein neues Level heben kannst:

  1. Sei transparent und ehrlich: Kommuniziere offen über deine Fortschritte, aber auch über Herausforderungen. Niemand erwartet Perfektion, aber alle schätzen Aufrichtigkeit.
  2. Liefere handfeste Fakten: Untermauere deine Nachhaltigkeitsaussagen mit konkreten Zahlen, Daten und unabhängigen Zertifizierungen.
  3. Erzähle Geschichten: Packe deine Nachhaltigkeitsbotschaften in emotionale Storys. Zeige, welchen Unterschied dein Unternehmen für Mensch und Umwelt macht.
  4. Aktiviere deine Community: Beziehe deine Kund:innen aktiv in deine Nachhaltigkeitsmission ein. Schaffe Möglichkeiten zum Mitmachen und gemeinsamen Wirken.
  5. Nutze kreative Formate: Experimentiere mit innovativen Content-Formaten wie Augmented Reality oder interaktiven Infografiken, um deine Botschaften packend zu vermitteln.
  6. Setze auf Influencer:innen: Arbeite mit glaubwürdigen Nachhaltigkeits-Influencer:innen zusammen, die deine Werte authentisch verkörpern.
  7. Denke ganzheitlich: Kommuniziere nicht nur einzelne grüne Aspekte, sondern zeige das große Bild deines nachhaltigen Wirtschaftens.

Inspiration: Erfolgreiche Nachhaltigkeitskampagnen

Lass dich von diesen beiden Beispielen inspirieren, wie nachhaltige Startups erfolgreich kommunizieren:

Beispiel 1: Patagonia – „Don’t Buy This Jacket“

Der Outdoor-Ausrüster Patagonia sorgte 2011 mit einer aufsehenerregenden Kampagne für Furore: In ganzseitigen Zeitungsanzeigen forderte das Unternehmen seine Kund:innen auf, eine seiner Jacken NICHT zu kaufen. Stattdessen sollten sie überlegen, ob sie das Kleidungsstück wirklich brauchen.

Die Kampagne erklärte detailliert die Umweltauswirkungen der Jackenproduktion und rief zu bewusstem Konsum auf. Patagonia ging damit das Risiko ein, Umsatz einzubüßen. Doch das Gegenteil war der Fall: Die Verkäufe stiegen, weil Kund:innen die ehrliche und mutige Kommunikation schätzten.

Was du daraus lernen kannst: Manchmal ist weniger mehr. Indem du deine Kund:innen dazu bringst, ihren Konsum zu hinterfragen, gewinnst du langfristig ihr Vertrauen.

Beispiel 2: Too Good To Go – „Oft länger gut“

Das Food-Waste-Startup Too Good To Go kämpft gegen die Verschwendung von Lebensmitteln. Mit der Kampagne „Oft länger gut“ klärte das Unternehmen darüber auf, dass viele Lebensmittel auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch genießbar sind.

In Zusammenarbeit mit Lebensmittelherstellern wurden Produkte mit dem Zusatz „Oft länger gut“ versehen. Begleitend gab es eine breit angelegte Aufklärungskampagne in sozialen Medien, mit Influencer:innen und am Point of Sale.

Was du daraus lernen kannst: Kooperiere mit anderen Akteuren in deiner Branche, um gemeinsam größere Wirkung zu erzielen. Und: Bildung ist ein wichtiger Teil von Nachhaltigkeitsmarketing.

Mit Emotionen die Zukunft gestalten

Um wirklich erfolgreich zu sein, muss dein Nachhaltigkeitsmarketing mehr sein als eine Aneinanderreihung von Fakten und Versprechen. Es muss Emotionen wecken und eine positive Vision für die Zukunft zeichnen.

Konzentriere dich darauf, welche konkreten Verbesserungen dein Unternehmen für Mensch und Umwelt bewirkt. Male aus, wie eine Welt aussehen könnte, in der deine nachhaltigen Lösungen weit verbreitet sind. Zeige deinen Kund:innen, dass sie durch die Unterstützung deines Unternehmens aktiv an einer besseren Zukunft mitbauen.

Dabei ist es wichtig, optimistisch und lösungsorientiert zu bleiben. Natürlich darfst und sollst du die drängenden Probleme unserer Zeit ansprechen. Doch anstatt in Katastrophenszenarien zu verfallen, konzentriere dich darauf, wie dein Unternehmen Teil der Lösung ist.

Einige Ideen, wie du positive Zukunftsemotionen wecken kannst:

  • Erzähle die persönlichen Geschichten von Menschen, deren Leben durch dein nachhaltiges Produkt verbessert wurde
  • Visualisiere mit beeindruckenden Bildern oder Videos, wie die Welt durch deine Innovation schöner und lebenswerter wird
  • Lade deine Community ein, gemeinsam mit dir Zukunftsszenarien zu entwickeln
  • Feiere jeden noch so kleinen Fortschritt auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit
  • Zeige die Gesichter hinter deinem Startup und ihre Motivation, die Welt zu verbessern

Je mehr es dir gelingt, deine Kund:innen emotional in deine Nachhaltigkeitsmission einzubinden, desto erfolgreicher wird dein Marketing sein. Du schaffst so nicht nur Kund:innen, sondern Verbündete für deine Vision einer besseren Zukunft.

Pro Tipps

  • Mach den Erfolg mit KPIs messbar: Zum Beispiel eingespartes Co2 pro verkauften Produkt aus deinem Unternehmen gegenüber einem durchschnittlichen Produkt von der herkömmlichen Konkurrenz
  • Arbeite mit der Öffentlichkeitsabteilung zusammen und mach deine Bemühungen sowie die Erfolge auch gegenüber der Presse sichtbar
  • Wenn du genug Kapazitäten hast, kannst du auch Nachhaltigkeits-Zertifizierungen wie z.B. B Corp einholen. Das schafft Vertrauen gegenüber Kund:innen, Investor:innen und möglichen Förder:innen
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Digitales Marketing für nachhaltige Organisationen

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Social Media Marketing für Balkonkraftwerke: Die richtige Strategie für Privathaushalte

Social Media Plattformen sind ideal, um potenzielle Kunden für deine Produkte und Dienstleistungen zu erreichen und zu überzeugen. In diesem Blogpost gebe ich dir eine Anleitung für die Auswahl der richtigen Social Media Strategie am Beispiel Balkonkraftwerke für private Consumer, also Privathaushalte.

1. Personas bilden

Der erste Schritt ist die Bildung von Personas. Personas sind fiktive Charaktere, die deine idealen Kunden verkörpern. Du solltest dir Gedanken über folgende Fragen machen:

  • Wer sind deine potenziellen Kunden?
  • Wie alt sind sie?
  • Wo wohnen sie?
  • Welche Interessen haben sie?
  • Wie hoch ist ihr Budget?
  • Welche Bedürfnisse haben sie?

Beispiel:

  • Name: Lisa
  • Alter: 35 Jahre
  • Wohnort: Berlin, Friedrichshain (Wohnung mit Balkon)
  • Beruf: IT-Consultant
  • Interessen: Umweltschutz, Nachhaltigkeit, vegetarische Ernährung, Reisen
  • Bedürfnisse: Stromkosten sparen, Energiewende unterstützen
  • Einkommen: 70k im Jahr

Idealerweise nutzen wir noch zwei oder drei weitere Personas. Die Angaben basieren dabei auf Erhebungen von geeigneten Konsument:innen.

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Photo by Anni Roenkae on Pexels.com

2. Targeting

Nachdem du deine Personas kennst, kannst du deine Zielgruppen auf Social Media gezielt ansprechen. Dazu bieten die Plattformen verschiedene Targeting-Optionen an.

  • Demographie: Du kannst deine Zielgruppe nach Alter, Geschlecht, Wohnort, Familienstand und weiteren demografischen Merkmalen auswählen.
  • Interessen: Du kannst deine Zielgruppe nach Interessen und Verhaltensweisen auswählen.
  • Lookalike Audiences: Du kannst Zielgruppen erstellen, die sich an bestehenden Kunden oder anderen ähnlichen Zielgruppen orientieren.

Beispiel:

Du könntest deine Zielgruppen wie folgt targeten:

  • Demographie: Frauen zwischen 25 und 45 Jahren, die in Großstädten leben
  • Interessen: Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Energiesparen
  • Lookalike Audiences: Personen, die deinen Zielgruppen zu einem bestimmten Grad ähnlich sind

Ich empfehle zum Beginn einer Kampagne, erst einmal mit einer breiten Audience zu arbeiten um möglichst viele Soft-Events zu sammeln. Das sind zum einen Events auf der Plattform wie Likes, Kommentare und Klicks oder Web-Events, wie Landingpages Views, Warenkorb-Hinzufügen. Daraus lassen sich später wirklich gute Lookalike-Audiences erstellen.

3. Copy erstellen

Die Copy ist der Text, den du auf deinen Social Media Kanälen veröffentlichst. Sie sollte ansprechend und informativ sein und deine Zielgruppe ansprechen.

Bei der Erstellung von Copy solltest du folgende Punkte beachten:

  • Wähle eine klare und prägnante Sprache.
  • Verwende relevante Keywords.
  • Stelle relevante Fragen.
  • Nutze emotionale Ansprache.

Beispiel:

Du könntest folgende Copy verwenden:

  • Titel: Mit einem Balkonkraftwerk Stromkosten sparen
  • Lead: Du möchtest Stromkosten sparen und gleichzeitig die Energiewende unterstützen? Dann ist ein Balkonkraftwerk die perfekte Lösung für dich.
  • Call to Action: Jetzt informieren und kostenlos ein Angebot anfordern!

4. Plattform wählen

Es gibt verschiedene Social Media Plattformen, die sich für das Marketing von Balkonkraftwerken eignen. Die richtige Plattform hängt von deiner Zielgruppe und deinen Zielen ab.

  • Facebook: Facebook ist die größte Social Media Plattform der Welt und eignet sich daher für die Ansprache einer breiten Masse. In Deutschland gilt sie mittlerweile als eine Plattform für eher ältere Nutzer:innen
  • Instagram: Instagram ist eine visuelle Plattform, die sich für die Darstellung von Produkten und Dienstleistungen eignet. Hier kommen hochwertige Visuals und UGC-Testimonials besonders gut an.
  • YouTube: YouTube ist eine Videoplattform, die mit kurzen informativen Beiträgen oder ebenfalls UGC-Testimonials ein großes Potential entfalten kann.
  • TikTok: TikTok ist eine Plattform für kurze Videos, die sich für die Ansprache von jüngeren Zielgruppen eignet. Hier geht es einzig und allein um Videos, die besonders kurz sein müssen.

Beispiel:

Für unseren Case der Balkonkraftwerke empfehle ich folgende Plattformen:

  • Facebook: Um immer noch eine riesige Zielgruppe und vor allem etwas älterer Nutzer:innen zu erreichen.
  • Instagram: Über den Meta Ads Manager erreichen wir Instagram gleich mit und können mithilfe von Datenanalyse herausfinden, ob wir hier ggf. mit anderer Ansprache und Ästhetik noch mehr erreichen können
  • YouTube: Mit informativen Videos, Founder-Stories und Testimonals können wir hier eine breite Masse abholen. Die Targeting Einstellungen könnten sich auf Info-Videos, Dokumentationen und Influencer:innen zum Thema fokussieren.

Fazit

Die richtige Social Media Strategie ist entscheidend für den Erfolg von Unternehmen, die direkt an Privathaushalte verkaufen wollen. Durch die Bildung von Personas, gezieltes Targeting, informative Copy und die Wahl der richtigen Plattform kannst du deine Zielgruppen effektiv erreichen und überzeugen.

Pro Tipps

  • Optimiere deine Landingpage und den Sales-Funnel mithilfe von einem umfassenden Tracking
  • Stelle sicher, dass du auch mit erweitertem Tracking der Plattformen und ggf. auch Aggregationsplattformen wie Google Analytics arbeitest, um die Daten zusammenzutragen und dir ein umfassendes Bild zu machen.
  • Arbeite ständig mit neuen Copys und Visuals, wir stellen fest, dass Static Images oft günstigere CPMs erreichen und den ROI erhöhen können.
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